Schule

Die Betreuung von Schulkindern mit Epilepsie stellt besondere Anforderungen an Eltern und Lehrer. Die schulische Leistung kann durch die Grunderkrankung, die epileptischen Anfälle, die Medikation, psychosoziale Reaktionen der Kinder und zum Teil heftige interiktale epilepsietypische Entladungen, die im EEG erkennbar sind, beeinträchtigt sein. Zunächst ist eine Analyse der bisherigen Entwicklung und schulischen Leistungen des Kindes und eine Analyse der Anfallssituation unter besonderer Einbindung der Prognose notwendig. Hat sich die Epilepsie im Vorschulalter manifestiert, so wird eine Bilanzierung und Beratung zum Zeitpunkt der geplanten Einschulung notwendig. Manifestiert sich die Epilepsie während des Schulalters, so sollte das Bestreben zunächst dahin gehen, das Kind in seiner gewohnten Umgebung zu halten.

Folgende Regeln können zur Einschätzung der Prognose herangezogen werden:

  1. Bei akuten symptomatischen Epilepsien richtet sich die Prognose ganz überwiegend nach Schwere und Therapierbarkeit der Grunderkrankung.
  2. Kinder mit idiopathisch generalisierten Epilepsien haben wegen der guten medikamentösen Therapierbarkeit eine günstige Prognose. Sie zeigen nur bei sehr heftiger Anfallsaktivität kognitive Leistungseinbußen.
  3. Bei Kindern mit Epilepsien fokalen Ursprungs sollte nach Erreichen einer stabilen Anfalls- bzw. Behandlungssituation ein Schulniveau gefunden werden, das das Kind weder unter- noch überfordert. Dies sollte unter Einbindung aller relevanten ärztlichen und erzieherischen Informationen wie auch neuropsychologischer Testdaten erfolgen. Immer ist schon initial eine Einbindung der Lehrkräfte und anderer Betreuer in das therapeutische Konzept notwendig.