Differentialdiagnosen

Abzugrenzen sind andere neurologische oder psychiatrische Erkrankungen mit attackenartiger Ausprägung der Symptome. Am bedeutsamsten sind:

  • Synkopen
  • psychogene Anfälle
  • Hyperventilationstetanien
  • transitorisch-ischämische Attacken
  • Migräne
  • Narkolepsie/Kataplexie
  • Drop-Attacks
  • intermittierende Lähmungen
Kriterium Epilepsie Synkope Psychogene Anfälle
unmittelbare Auslöser sehr selten, z. B. Reflexepilepsie 50 % der Fälle z. B. kardiogen oder situativ: Schreck, Miktion situativ gebunden, Konfliktsituation
Aura häufig, z. B. déja vu, Angst, sensorische Halluzinationen selten, Schwächegefühl unspezifisches Benommenheitsgefühl, Vorahnung
Attackenbeginn neurologische Herdsymptomatik Schwarzwerden vor den Augen bei Stürzen abrupt, bei anderen Formen allmählich
Sturz zumeist tonisch, selten atonisch zumeist atonisch, selten tonisch In-sich-Zusammensacken, Abstützbewegungen
Verletzungen Platzwunden, Frakturen Hämatome, Platzwunden Schürf- und Kratzwunden
Augen zumeist offen zumeist offen zumeist geschlossen
Myoklonien rhythmisch, generalisiert, zum Anfallsende ausschlagend zumeist keine, selten leicht bis mäßig ausgeprägt arrhythmisch, Dauer <30 Sekunden unregelmäßiges Zittern, zum Teil rhythmisch
Inkontinenz häufig häufig selten
Zungenbiss häufig, laterale Zunge oder Wange sehr selten, Zungenspitze selten, Zungenspitze
Bewusstseinsstörung zumeist vollständig, selten unvollständig zumeist vollständig, selten unvollständig vollständig oder entrückte Wahrnehmung
Attackenende Umdämmerung, Müdigkeit sehr rasche Reorientierung langsames Aufklaren, wie Aufwachen
Attackendauer 1-2 Minuten (motorische Entäußerungen) < 30 Sekunden, selten länger > 2 Minuten bis Stunden