Initiale Monotherapie
Ist die Indikation zur antikonvulsiven Behandlung gegeben, so ist im ersten Schritt die Monotherapie mit einem Antikonvulsivum der ersten Wahl zu bevorzugen. Hier besteht die beste Behandlungsübersicht über Wirksamkeit und Nebenwirkungen, und die Medikamenten-Compliance der Patienten ist am größten. Bezüglich der Wahl des Antikonvulsivums reicht es in der Praxis aus, zwischen Epilepsien fokalen Ursprungs und idiopathisch generalisierten (früher primär generalisierten) Epilepsien zu unterscheiden. Für die Ersttherapie von Epilepsien fokalen Ursprungs sind Carbamazepin, Lamotrigin, Levetiracetam, Topiramat und Valproinsäure Mittel der ersten Wahl.
Monotherapie fokaler Epilepsien
Monotherapie fokaler Epilepsien |
1. Schritt: Monotherapie mit |
Carbamazepin Valproinsäure Topiramat Lamotrigin Levetiracetam Oxcarbazepin Gabapentin |
Für die Therapie idiopathisch generalisierter Epilepsien sind Valproinsäure, Topiramat und Lamotrigin Mittel der ersten Wahl.
Monotherapie idiopathisch generalisierter Epilepsien |
1. Schritt: Monotherapie mit |
Valproinsäure Levetiracetam Topiramat Lamotrigin |
Aufdosierungszeiträume
Die Aufdosierung erfolgt schnell, mittel oder langsam zunächst bis zu einem mittleren therapeutischen Bereich. Erst wenn weitere Anfälle auftreten, wird die Dosis schrittweise erhöht. Dosisabhängige Nebenwirkungen treten bei vielen Medikamenten erst im oberen therapeutischen Bereich auf. Nach jeder Erhöhung ist ca. 3–5 Tage zu warten, ob sich neu aufgetretene Nebenwirkungen zurückbilden oder persistieren. Im letzteren Fall ist der letzte Erhöhungsschritt rückgängig zu machen, so dass das letzte, gut tolerierte Medikamentenniveau wieder erreicht wird. Das Medikament gilt dann als „ausdosiert“. Treten jetzt weitere Anfälle auf, so war die initiale Monotherapie nicht erfolgreich. Die Weiterbehandlung erfolgt nun durch die Umstellung auf eine zweite Monotherapie oder durch eine Kombinationstherapie