Behandlungsfehler:
Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen ärztliche Behandlungsfehler die eigentliche Ursache einer (Pseudo)therapieresistenz sind. Spätestens, wenn das primäre Behandlungsziel – die Anfallsfreiheit – nicht erreicht wird, sollten alle bisherigen diagnostischen und therapeutischen Schritte hinterfragt werden. Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die häufigsten Fehler bei der Therapie der Epilepsien:
Behandlungsfehler |
Die Diagnose stimmt nicht. |
Die symptomatische Ursache wird unzureichend behandelt. |
Eine ungeeignete antikonvulsive Substanz wurde gewählt. |
Die Patientencompliance wurde nicht überprüft. |
Die Dosis wurde zu niedrig gewählt bzw. der Dosierungsspielraum nicht ausgeschöpft. |
Zu rasche Aufdosierung verursacht zu viele Nebenwirkungen und vermindert die Compliance. |
Zu viele Einzeldosen (zu viele Tabletten) wurden gewählt, dies reduziert die Compliance. |
Die ärztliche Dokumentation ist unzureichend, insbesondere eine ausreichende Medikamentenanamnese wurde nicht erhoben. |
Die Patientenführung war unzureichend, Behandlungsziele wurden nicht vereinbart, die Patientenmotivierung vernachlässigt, Hintergrundmotivationen nicht erkannt. |