Übersicht über die Hauptwirkmechanismen

Die folgende Abbildung gibt eine Übersicht über einige Hauptwirkmechanismen der Antikonvulsiva:

Hauptwirkmechanismen der Antikonvulsiva

Zur besseren Übersicht sind die Hauptwirkmechanismen der Antikonvulsiva in der folgenden Tabelle aufgeführt. Bei Mehrfachnennung existieren mehrere relevante Wirkmechanismen. In der ersten Spalte sind Medikamente aufgeführt, die zu einer Hemmung schneller repetitiver Entladungen am spannungsabhängigen Natriumkanal führen. Medikamente in der zweiten Spalte erhöhen die Konzentration des inhibitorischen Transmitters GABA im synaptischen Spalt. Medikamente in der dritten Spalte antagonisieren die Wirkung des exzitatorischen Transmitters Glutamat an verschiedenen Subtypen von Glutamatrezeptoren (Kainat-, AMPA-, metabotrope Rezeptoren). Die Medikamente in der 4. Spalte hemmen das Enzym Carboanhydrase. Ethosuximid hemmt den thalamischen Calciumkanal, der in der Pathogenese von Absencen eine entscheidende Rolle zu spielen scheint. Zudem finden sich bei vielen Medikamenten weitere, weniger bedeutsame Wirkmechanismen, die nicht in der Tabelle aufgeführt sind.

GABA-Erhöhung Na+ - Kanal Glutamatinhibition T-Ca 2+ Kanal Carboanhydrasehemmung Unbekannt
Benzodiazepine Benzodiazepine Felbamat Ethosuximid Acetacolamid Levetiracetam
Gabapentin Carbamazepin Topiramat Topiramat Sultiam  
Phenobarbital Lamotrigin   Pregabalin Topiramat  
Tiagabin Oxcarbazepin   Zonisamid Zonisamid  
Topiramat Phenobarbital        
Valproinsäure Phenytoin        
Vigabatrin Topiramat        
  Valproinsäure        
  Zonisamid